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Hawaii – Westküste

Unser heutiger Transfer sollte uns nach Hawaii führen – endlich! Wir freuten uns auf diese Destination sehr, da es schon  lange unser beider Traum war, einmal diese Inseln besuchen zu können. Nach einem vierstündigen Flug nach Auckland, gab es keinen Direktflug nach O’ahu, durften wir die kommenden 18 Stunden am Flughafen verbringen. Unser ursprüngliche Plan, die Einzigartigkeit von Neuseeland zumindest für ein paar Stunden durch das Fenster eines Leihwagens zu bewundern, wurde uns unmöglich gemacht. Denn kein Mietwagen-Verleih machte es uns möglich auf eines ihres Fahrzeuge zurückzugreifen ohne eine Kreditkarte. Wir kamen uns vor, wie „arme Schlucker“, denn wir hätten ja schließlich auch die volle Kaution in Bar hinterlegen können. Aber nein, es gab kein Erbarmen und so suchten wir uns ein Plätzchen an dem wir es die nächsten Stunden aushalten würden können. Im besten Fall mit einer Steckdose. Nach einigem Hin und Her entdeckten wir dann tatsächlich im Food-Corner eine Ecke, an der auch das Laden unserer Elektrogeräte möglich war. Denn solch (praktische) Einrichtungen, gibt es sonst erst nach dem Einchecken, aber dafür war es noch viel zu früh. Wir fragen uns bis heute, wieso es nicht möglich ist, dass man sein Gepäck auch mehr als zwei Stunden vor Abflug einchecken kann. Schließlich verlangen einige Airlines in ihren Empfehlungen weit mehr als diese zwei Stunden vorher am Flughafen zu sein.

Überall kann Zuhause sein.

Die kommenden Stunden verliefen unspektakulär. Irgendwie versuchten wir uns durch Lesen, Fotobearbeitung, Blogschreiben und Essen die Zeit zu vertreiben. Leider erst gegen Ende unserer Wartezeit, lernten wir ein paar nette Gleichgesinnte kennen und bei einem Kartenspiel gingen die letzten Stunden glücklicherweise schnell vorbei. Wir konnten es dann kaum fassen, als unser Flug endlich auf dem Check-In Bildschirm erschien.

Wir konnten es kaum erwarten in die etwas komfortablere Zone vorzudringen und machten uns deshalb auf direktem Weg zu den Check-In Schaltern. Die letzten Stunden hatten wir bereits einen großen Hunger entwickelt, wollten diesen aber erst bei den Restaurant um die Gates stillen. Doch weit gefehlt – Auckland ist zwar ein internationaler Flughäfen, aber da kann es dann schon mal passieren, dass um 21 Uhr der BurgerKing keine Pommes-Frites mehr hat und die anderen Restaurants bereits die Küche geschlossen haben. Wir konnten es kaum fassen. Schließlich hatten wir einen 8-stündigen Flug vor uns und bisher hatte es bei den billigen Flügen die wir gebucht hatten, keinerlei Verpflegung gegeben. Hungrig und übermüdet machten wir uns dann auf den Weg zu unserem Gate. Die Zeit bis zum Boarding verging dankenswerterweise verhältnismäßig schnell und wenig später, zumindest gefühlt, saßen wir zu guter letzt im Flieger Richtung Hawaii.

Whoop Whoop! Wir sind im Himmel!

Bereits beim Betreten des Fliegers fiel uns auf, dass es dieses Mal wohl etwas mehr Annehmlichkeiten für uns geben würde. Es fing schon dabei an, dass wir einen Zweier-Sitz am Fenster für uns alleine hatten. Als wir dann noch das Wellness-Paket entdeckten: Fleece-Decke, kostenloses Entertainment, Schlafmaske und alle Getränke umsonst, waren wir kurz vor dem Ausflippen. Unser persönliches Highlight war dann das kostenlose Essen. Man könnte es fast mit dem Gefühl vergleichen, als wenn man abends ein Gläschen zu viel getrunken hat und die Gelüste auf etwas essbares steigen ins Unermessliche. In den kommenden acht Stunden konnten wir tatsächlich etwas Schlaf finden, der dieses Wort auch verdient. Bisher war es während eines Fluges eher ein unbequemes arrangieren der Körperteile als echte Erholung.

Am frühen Morgen des letzten Tages – häh? Letzter Tage? Ja wir hatten eine sehr witzige Flugabfolge. Zusammenfassung: 04.12. Abflug Rarotonga, 05.12. Abflug Auckland, 04.12. Ankunft O’ahu. So kamen wir erstmals in den Genuss, einen Tag gleich doppelt leben zu dürfen. Am frühen Morgen des vierten Dezembers kamen wir dann endlich am Flughafen Honolulu an. Der Anflug zählt zu den schönsten der Welt und voller Neugier starrten wir aus dem Fenster. Doch dann das: Wolken und Regen. So hatten wir uns diese Trauminsel irgendwie nicht vorgestellt. Es schien als wenn uns das schlechte Wetter verfolgen würde. Den recht veralteten Flughafen konnten wir dann aber nach unserer Gepäckausgabe recht zügig hinter uns lassen. Hatten wir eigentlich mit längerem Prozedere bei der Einreise in die USA gerechnet. Anfangs dachten wir während unseres Gesprächs mit dem Grenzbeamten, dass er durch einen netten Small-Talk an Einreise-Informationen heran kommen wollte. Aber weit gefehlt: Der junge Mann wollte lediglich erfahren, wie Urlaubstage in Deutschland gesetzlich geregelt sind. Nach wenigen Minuten waren wir tatsächlich bereits über die Grenze. Als wir dann endlich aus dem Gebäude raus waren, realisierten wir erst richtig, dass es wahrhaftig regnete. Sagte man nicht über Hawaii, dass hier ganzjährig die Sonne scheinen soll?! Wir wollten uns die Laune jedoch nicht gleich vermiesen lassen, schließlich waren wir doch endlich auf „unserer“ Insel angekommen. Und die kommenden Tage sollten schließlich zu den aufregendsten unseres bisherigen Lebens werden. Warum? Lest einfach weiter, dann werdet ihr es erfahren.

Mit einem bestellen Shuttle-Bus ging es innerhalb einer halben Stunde nach Downtown Waikiki und in unser Hostel. Glücklicherweise konnten wir bereits vor den offiziellen Check-In Zeiten in unser Zimmer. Wir hatten uns für ein 6-Bett Zimmer entschieden. Mehr konnten wir uns hier einfach nicht leisten. Selbst dieser kleine Raum kostete uns gemeinsam bereits schon 70$. Und das pro Nacht! Trotz des schlechten Wetters, zog es uns sofort an die berühmte Promenade von Waikiki. Wir schlenderten die kommende Stunde einfach gemütlich durch die Straßen und mussten feststellen, dass die Architektur hier wirklich einen Charme der 60er Jahre versprühte. Aber irgendwie passte es hierher.

Am Abend wollte unser Magen endlich wieder mit anständigem Essen gefüllt werden. Wir entschieden uns für ein Restaurant, dass uns von einem netten Mitarbeiter im Hostel empfohlen wurde. Denn es war nicht so einfach hier auf der Insel ein günstiges und trotzdem leckeres Plätzchen zu finden. Wir liefen also zu diesem Burrito-Platz der so fantastisch sein sollte. Für 8$ konnte man sich alles was man wollte in einen Burrito füllen lassen und wir müssen wirklich zugeben, dass war eines der leckersten Gerichte, die wir je hatten. Wir ließen uns einen massiven Burrito mit dem hier typischen Kahula-Pork geben und dieses Fleisch macht süchtig. (Können wir bestätigen, schließlich zog es uns in den kommenden Tagen immer wieder an diesen Ort!)

Auf dem Rückweg gingen wir den Umweg über die Promenade, freute sich unser Körper nach diesem reichhaltigen Abendessen über einen Verdauungsspaziergang. Kurz vor unserem Hostel, kamen wir dann noch in den Genuss einer traditionellen Hula-Darbietung. Wirklich wunderschön, wie die Frauen sich in ihren aufwendigen Kostümen zur Musik bewegten. Spätestens jetzt, hatte uns das „Hawaii-Feeling“ voll gepackt. Zurück im Hostel, war bis auf einen recht wortkargen Mitbewohner noch niemand im Zimmer. Obwohl wir gerne noch rausgefunden hätten, mit wem wir noch das Zimmer teilen würden, forderte die Anreise nun ihren Tribut und wir fielen völlig geschafft ins Bett.

Endlich! Da ist er wieder – unser Geldbeutel!

Am kommenden Morgen begrüßte uns leider wieder der Regen. Da das Frühstück auf der Dachterrasse angeboten wurde, gestaltete sich die Essensaufnahme als recht umständlich. Doch wir fanden noch ein kleines trockenes Plätzchen und uns wurde erstmals wirklich bewusst, dass wir nun auf einer der Hawaii-Inseln angekommen waren. Da das ein großer Wunsch von uns beiden gewesen war, einmal in unserem Leben hier zu sein, war uns das Wetter nun endgültig egal. Wir würden, wie immer, das Beste daraus machen und die Zeit hier genießen. Und tatsächlich – das Wetter wurde langsam immer besser. Also machten wir uns auf zu einem großen Spaziergang durch Honolulu und als wir danach zurück am Hostel waren, gab es die schönste Überraschung der letzten Tage: Unser Portmonee war wieder da! Endlich. Wir fühlten uns wieder vollständig.

Eine kühle Erfrischung.

Mit solch einer (finanziellen) Entlastung, gingen wir erst einmal zum nahen Supermarkt und deckten uns für die kommenden Tage ein. Wir wollten ja schließlich, trotz des teuren Hostels, irgendwie in unserem Budget bleiben. Deshalb würden wir die kommenden Tage versuchen, mehr selbst zu kochen um beim Essen ein wenig Geld zu sparen. Aber die Preise des Supermarkts machten uns schnell klar, dass selbst das einer Herausforderung gleich kommen würde. Also kauften wir nur Pasta und Pesto, sowie ein Bier. Jedoch zahlten wir selbst dafür horrende Preise. Außerdem hatten wir unsere Ausweise nicht dabei, doch mit viel Geschick und einem netten Lächeln, durften wir dann den Alkohol mitnehmen. In den USA muss man eigentlich wirklich immer den Ausweis vorzeigen.

Spektakuläres Feuerwerk am Strand.

Am Abend zog es uns  dann wieder einmal Richtung Strand. Mit unserem Aufenthalt hatten wir genau den Zeitpunkt des 75-jährigen Andenkens an Pearl Harbor getroffen. So kamen wir jeden Tag in den Genuss von Konzerten, Paraden oder Feuerwerken. Es war schon sehr beeindruckend, wie viel Arbeit sich die Amerikaner an diesen Tagen machten. Für die Parade wurden zum Beispiel alle Veterane kostenlos vom Festland eingeflogen und während des Marsches selbst, durften alle in Corvettes durch die Innenstadt fahren. Manchmal fühlten wir uns als Deutsche inmitten dieser amerikanischen Geschichts-Hochburg etwas fehl am Platz, aber das war eher ein persönliches Gefühl, denn wir wurden von allen immer herzlichst eingebunden und willkommen geheißen.

An diesem Tag hatten wir etwas Besonderes vor. Nicht nur, dass wir am Vormittag endlich wieder zum Blog schreiben kamen und bei einem Spaziergang das Hauptgebäude der Serie „Hawaii-Five O“ fanden, wir traten auch den Weg zu einem ganz speziellen Ort an. Doch dazu später mehr. Für die Strecke zurück in die Innenstadt, entschieden wir uns dann für den Bus, waren unsere Beine einfach zu schwer geworden. Doch anstelle an der Haltestelle vor unserem Hostel, bestimmten die Gelüste unseres Magens unseren Weg. Und so stiegen wir einige Stationen früher auf und gingen ohne weitere Umschweife erneut zum Burrito-Laden. Wir hatten den Geschmack seit unserem letzten Besuch einfach nicht vergessen können. Dieses Mal hatten wir jedoch dazu gelernt und teilten uns einen dieser riesigen gefüllten Teigtaschen.

Entspannung am Strand.

Und dann, nach einem kleinen Zwischenstopp im Hostel, konnten wir endlich nachgehen, für was wir grundsätzlich auf diese Insel gekommen waren: Am Strand in der Sonne liegen und schwimmen gehen. Es war herrlich den vielen Surfern im Wasser zuzusehen und uns bei fantastischem Wetter auf dem warmen Sand zu wälzen. Man hatte das Gefühl, alle Bewohner dieser Insel verfolgen eine Art von Lebensweise die entspannt, sportlich und offen ist. Wir fühlten uns auf jeden Fall pudelwohl auf dieser Insel. Nach einer erfrischenden Dusche im Hostel, trafen wir unsere Mitbewohner und beschlossen gemeinsam zum Sonnenuntergang an die Promenade hinunter zu laufen. Wir genoßen eine einmalige Stimmung und beobachteten, neben interessanten Gesprächen mit den Jungs, die planschenden Menschen, die sich an der untergehenden Sonne aus dem Meer heraus erfreuten.

Waikiki Beach.

Pünktlich zum Kostenlosen-Pizza-Abend waren wir zurück im Hostel. Bei den horrenden Preisen der Insel nahmen wir solche Angebote gerne war. Leider wurde die Anzahl der Pizzen wohl nicht an die Menge an hungrigen Mägen angepasst, so dass wir leider nach wenigen Stücken des Essens, nicht ganz so gesättigt waren, wie wir es gerne gewesen wären. Doch bei dem ein oder anderen Bier und netten Gesprächen mit anderen Reisenden, vergaßen wir vorerst unsere ungestillten Bedürfnisse. Als wir jedoch zurück auf dem Zimmer waren, beschlossen die Jungs inklusive Christoph noch loszuziehen und sich einen Mitternachtssnack zu gönnen. Ich entschied mich, auf das kommende Frühstück zu warten und mich lieber mal in Ruhe meinem Buch hinzugeben.

XXL Mittagssnack.

Nach einem entspannten Start in den Tag am nächsten Morgen, durfte oder besser „musste“ Christoph zum Friseur. Da unser Hausfriseur Harry das letzte Mal bei seinem Besuch auf Bali tätig war, musste nun die Mähne dringend wieder gestutzt werden. Gerne hätten wir ihn für diesen Tag auch einfliegen lassen, aber das hätte dann unser Budget doch bei weitem überstrapaziert. Wir würden dann zuhause beichten müssen, dass wir mit dem Friseur „fremd“ gegangen waren. Nach einem Geheimtipp für ein gutes, günstiges und großes Mittagessen, kamen wir in den Genuss einer wirklich riesigen Portion Nachos überbacken mit Käse, Guacamole und Bohnen.

Tolle Stimmung am Abend.

Wir ließen den Abend entspannt ausklingen und setzten uns noch ein letztes Mal mit unseren Mitbewohnern zusammen. Schließlich würden wir am kommenden Morgen unseren Leihwagen abholen und uns dann auf Richtung Ostküste machen. Dort hatten wir uns für eine ganze Woche ein Ferienhaus geleistet.

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