Der Morgen begann mit dem Grauen. War das wirklich der letzte Tag in Australien? Wir waren doch gerade erst noch mit dem Ausbau des Vans beschäftigt. Für uns bedeutete das, wieder alles aus einem Van räumen und unsere Sachen zusammen packen. Danach begann unser letztes Frühstück in Down Under. Unser Reste verschenkten wir an ein paar Backpacker neben uns im Van. Die staunten nicht schlecht, als wir an ihrer Tür klopften und eine volle Tüte mit allerlei Essen daließen. Aber wir hatten keinerlei Verwendung mehr dafür.
Von der Tankstelle fuhren wir zu einem nahen Shoppingcenter. Entgegen unserer Vorlieben, mussten wir einfach einige unserer Klamotten ersetzen. Außerdem hatten wir noch etwas Zeit zu überbrücken, bis wir den Wohnwagen zurück geben müssten. Doch bereits nach einer Stunde hatten wir die Schn*** voll. Shopping war einfach nicht unser Ding und auf das Gedränge im Kaufhaus war uns definitiv zu viel. Unser Weg führte uns also schneller zurück zum Van als gedacht. Wir nutzten die zusätzlich Zeit um das Fahrzeug leer zu räumen und sauber zu machen. Als alles Abgabe bereit war, fuhren wir die letzten Kilometer bis zum Verleiher. Uns erwartete ein riesiger Parkplatz mit Wohnmobilen in einer Größe die wir vorab so noch nie gesehen hatten. Wir wollten uns erst gar nicht vorstellen was es kosten würde, diese auszuleihen. Wie im Taubenschlag ging es im Inneren zu, doch wir sind überrascht über die Freundlichkeit und Professionalität des Personals. Unsere Übergabe ging dementsprechend schnell und sauber über die Bühne. Danach gingen wir unsere Optionen für den Nachmittag durch. Sollten wir mit der Bahn in die Innenstadt fahren und abends mit dem Bus zum Flughafen? Oder sollten wir hier in der Umgebung noch etwas suchen was wir die kommenden Stunden machen könnten? Nach einem netten Gespräch mit einer der Mitarbeiterinnen, bot man uns spontan an, bei ihnen im Büro zu bleiben. Wir könnten das Internet kostenlos nutzen und auch eine Steckdose würde man uns gerne zur Verfügung stellen. Da wir die anderen Optionen bereits als zu teuer abgetan hatten, kam uns dieser Vorschlag gerade recht. Wir machten es uns noch für zwei Stunden auf der Couch bequem und nahmen dann ein Taxi bis zum Flughafen Melbourne. Da unser Flug erst am kommenden Morgen gehen würde, hatten wir eine lange Nacht vor uns. Aber wir wollten kein zusätzliches Geld für ein Hotel ausgeben und wir erhofften uns, dass ein solch internationaler Flughafen auch gute Einrichtungen zur Verfügung stellen würde.
Am Flughafen angekommen, genehmigten wir uns erst einmal ein Abendessen und bei Lasagne und Cola wurde das Internet dazu genutzt um herauszufinden, wo wir gute Chancen auf eine Schlafmöglichkeit hatten. Doch leider war Melbourne wohl gerade für seine schlechten Angebote für Übernacht-Gäste bekannt, so dass sich auch nach eigener Suche keine einzige Bank finden konnte. Nachdem sogar das Restaurant zugemacht hatte und wir unsere Plätze räumen mussten, liefen wir etwas verloren durch den leeren Flughafen.
An einem bereits geschlossenen Café machten wir es uns schlussendlich in den Ledersesseln bequem. Wobei man nicht lügen braucht, die Nacht war hart. Mehr im Sitzen als im Liegen konnten wir beide nur wenige Augenblicke die Augen schließen. Zumindest hatten wir eine Steckdose, so dass uns die elektronischen Geräte über Nacht erhalten blieben. Wir konnten nun nur noch hoffen, dass wir recht früh einchecken können würden und verbrachten die kommenden Stunden mit einer Mischung zwischen Dösen, Spielen und Lesen.