An diesem Morgen erwachten wir nicht nur das gewohnte Piepen unsere Weckers, sondern durch das laute Prasseln auf unserem Dach. Das sich bereits gestern ankündigende schlechte Wetter war nun endgültig bei uns angekommen und brachte Regen sowie eiskalte Luft. Wir mummten uns in alles erdenklich warme ein und entschieden uns wieder einmal für ein schnelles Frühstück auf die Hand und eine heiße Tasse Tee. Zügig wurde der Motor gestartet, damit wir bald in den Genuss von wärmender Luft kommen würden.
Danach machten wir uns auf die Weiterfahrt, auch heute erwartete uns eine lange Strecke. Wie bisher fast immer würden wir sicherlich fünf bis sieben Stunden hinter dem Steuer verbringen. Aber die Natur die sich uns dabei darbot, war uns diesen Aufwand auf jeden Fall wert. Auch an diesem Tag entdeckten wir wieder einmal die Wunder von Mutter Natur. Denn als neben der Straße plötzlich ein riesiger See auftut, trauten wir unseren Augen erst nicht. Das konnte doch nicht möglich sein. Aber auch nach genauerem Hinsehen, blieb der See wie er war, nämlich pink. Ein komplett pinker See. Unfassbar. Nachdem wir uns auf einem Parkplatz, mit Blick auf dieses phänomenale Naturspektakel, ein kurzes Mittagessen zubereitet hatten, ging es auch schon wieder weiter.
Wir fuhren durch Port Augusta und nutzten die Gelegenheit bei Coles, man bleibt eben immer bei dem was man kennt, ein paar Sachen einzukaufen. Es ist eine mittelgroße Stadt mit vielen schönen gut restaurierten alten Gebäuden und versprühte einen ganz besonderen Charme. Uns hält dort aber nichts, so dass wir uns aufmachen zum Besuch einer Großstadt. Denn auf unserem Weg zurück nach Melbourne passierten wir Adelaide. Wir waren kaum mehr daran gewöhnt, dass es plötzlich so viel Verkehr gab. Da die Stadt nicht das Ziel unseres Tages war, fuhren wir so schnell es ging wieder hinaus. Nicht aber ohne einen kurzen Zwischenstopp bei Aldi zu machen. Schließlich wollten wir nicht auf unsere geliebten „Tim-Tams“ (ein Schokoladenkeks) verzichten. Ursprünglich war auch der Wiedereinkauf von einer Flasche Wein geplant, aber leider bot dieser Aldi keinen Alkohol an. Also mussten wir auf den nahen Dan Murphys zurückgreifen und entschieden uns bei diesen kühlen Temperaturen für einen bisher unbekannten Rotwein.
So schnell wir wir gekommen waren, verließen wir Adelaide auch wieder. Uns hielt nichts an dieser Großstadt und wir wollten endlich wieder in ruhigere Gefilde. Bereits kurz nach der Stadtgrenze überraschte uns die Landschaft wieder einmal mit ihrem unvergleichlichen Wechsel. Eben noch in der bebauten Großstadt und nun in einer festigen Berglandschaft in der unser Van zum ersten Mal richtig aufstöhnt. Streckenweise zeigte die Anzeige mehr als 20 Liter / 100km an – puh!
Nach nur einer weiteren Stunde Fahrt waren wir endlich am Ziel angekommen. In Murray Bridge genehmigten wir uns einen richtigen Campingplatz mit Strom und Wasser. Die 30$ waren es auf jeden Fall wert, musste unser Wassertank nämlich aufgefüllt werden und die bisherige Strecke war so trocken gewesen, dass alle öffentlichen Wasserreservoire leer waren. Außerdem können wir so einmal all unsere elektronischen Geräte wieder voll aufladen und freuen uns auch auf eine lange heiße Dusche. Für den gebotenen Pool war es uns definitiv zu kalt.
Nachdem wir uns um alle Tanks und Batterien gekümmert hatten, wollten wir auch unsere Reserven auffüllen. Nach einer erholsamen Dusche, kochten wir uns ein leckeres Abendessen. Endlich hatten wir den Mut gefasst und hatten uns Kängurus Fleisch gekauft. Gut, vielleicht weniger Mut als dass die Würstchen stark reduziert waren 🙂 Lecker waren sie auf jeden Fall! Dazu genehmigten wir uns ein (oder zwei oder drei) Schlücke vom Wein. So entspannt ging es dann auch Richtung Bett. Wir waren gespannt ob wir es schaffen würden, morgen die Jungs, die unseren Van gekauft hatten, noch einmal wiederzusehen. Bereits beim Verkauf hatten wir nämlich überlegt, ob es zeitlich passen würde sich zu treffen, schließlich wollten die Hamburger von Melbourne aus zur Great Ocean Road fahren.