Weltweit zu Zweit

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Australien – Blue Mountains / Sydney / Bendeela

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Frühstück im Auto. Einfach zu kalt draußen.

Da wir an diesem Tag die Großstadt Sydney auf der ToDo Liste stehen hatten, wollten wir zügig aufstehen und noch vor dem Berufsverkehr in Sydney ankommen. Da es immer noch eisig kalt war, entschlossen wir uns das Frühstück ins Innere des Autos zu verlegen. Wir fuhren ein kleines Stück zu den Sanitäranlagen, würden wir dort niemanden stören, wenn wir den Motor laufen lassen. Wir brauchten dringend ein wenig warme Luft im Van. Als wir uns dann nach und nach aus unseren Lagen an Klamotten befreien konnten, machten wir uns auf den Weg nach Sydney.

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Sydney wir kommen.

Am Fuße des Berges angekommen, erwarteten uns bereits die rot aufleuchtenden Rücklichter hunderter von Autos – Stau! Das hatte ja wohl so gar nicht mit unserem Plan funktioniert. Wir reihten uns also in die Blechlawine mit ein und fuhren langsam aber stetig Richtung Innenstadt. Wir hätten uns definitiv vorab ein wenig umhören sollen was die Parkplätze in Sydney anging. Gute zwei Stunden fuhren wir durch die Gassen auf der Suche nach einem einigermaßen zu bezahlenden Stellplatz. Denn so manche Parkhäuser offerierten mit 25$ die Stunde.

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Erster Blick auf die Harbour Bridge.

Doch irgendwann fanden wir dann mit Hilfe einiger Apps einen gut gelegenen Platz und machten uns zu Fuß auf Sightseeing Tour. Wir fühlten uns fast wie in den Ländern zu vor, als wir noch alles laufend erkundet hatten. Der erste Weg führte uns zur Harbour Bridge und wir konnten von dort bereits einen guten Blick auf das Wahrzeichen von Sydney erhaschen, dem Opera House. Sieht schön aus, aber irgendwie….alt….so vergilbt. Vielleicht täuschte der Anblick auch nur aus der Ferne, also machten wir uns auf den Weg zum Fuße des Opernhauses welches direkt an der Bucht gelegen ist.

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Das berühmte Wahrzeichen der Stadt.

Wir sind natürlich fasziniert davon, dass solch ein großes, von der Geometrie außergewöhnliches, Dach mit einzelnen Kacheln ausgekleidet wurde, aber irgendwie nimmt es uns nicht in seinen Bann, so wie die Stadt selbst leider auch nicht. Wir ließen es uns dennoch nicht nehmen, noch in einem der vielen netten kleinen Cafés mit Blick auf die Harbour Bridge einen Kaffee zu trinken. Wir leisteten uns sogar noch ein Stück Kuchen und genoßen einfach die Atmosphäre an diesem Tag. Um uns herum tummelten sich nämlich hunderte schick gekleideter Menschen. Frauen in Abendkleidern, die Haare beim Frisör hochstecken lassen und die höchsten Schuhe die man im Schrank hat.

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Kaffeepause.

Daneben die Männer im Anzug, geschniegelte Frisur und auf Hochglanz polierte Lederschuhe. Anfangs waren wir sehr überrascht über den Auftritt der zahlreichen aufgebrezelten Herrschaften, irgendwann fanden wir jedoch heraus, dass an diesem Tag der Melbourne Cup stattfand, ein Australien weit zelebriertes Pferderennen, welches live auf allen verfügbaren Bildschirmen abgelichtet wurde. Wir waren auch etwas geschockt, dass es zusätzlich an vielen Ecken mobile Wettbüros gab, an denen einige Leute wohl kurz mal in der Mittagspause ihr Gebot abgaben. Aber dieses Event gab der Stadt ein ganz eigenes Flair an diesem Tag, nur wir konnten uns darin einfach nicht wieder erkennen. Gut, lag vielleicht auch an den klobigen Wanderschuhen die so wunderbar mit unsere sportlichen Kleidung harmonierten 🙂

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Zuckersüchtige Papageien.

Als wir gerade unsere Bestellung bekamen, konnten wir es nicht fassen. Plötzlich saßen zwei Papageien, bunt wie ein Regenbogen, auf unserem Tisch. Anfangs bewegten wir uns nicht, dachten wir, die Tiere würden ansonsten wegfliegen. Weit gefehlt. Diese kleinen Tierchen sind süchtig nach Zucker und wissen, dass in den Gefäßen neben der Kaffeetasse kleine Zuckerbeutel gibt. Sie versuchten also unentwegt einen dieser Schätze zu stehlen und als es ihnen anfangs nicht gelang, wollten sie sich doch wirklich an unserem Bananenkuchen vergreifen. Da hörte der Spaß dann aber auf! Nicht an unseren Kuchen!

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Erst mal ein Wasser nach all dem Zucker.

Zur Freude unserer Nachbarn, blieben die zwei Vögel noch eine Weile und konnten auch das ein oder andere Päckchen erhaschen. Als ob sie die Vorführung ordentlich beenden wollten, flogen die beiden im Anschluss noch auf den Nachbartisch um aus einem Wasserglas zu trinken. So Zucker macht aber auch durstig. Nach diesem Spektakel, legten wir einen kleinen Wettlauf ein um nicht noch eine weitere Stunde im Parkhaus zahlen zu müssen. Als sich jedoch eine wunderschöne Kirche im Augenwinkel zeigte, entschieden wir uns, die neue Stunde ruhig anlaufen zu lassen und dort noch einen Stop einzulegen. Wir hatten Glück, sang dort gerade der Chor und die Akustik war berauschend. Andächtig standen wir so eine Weile und lauschten auf die Klänge. Irgendwann zog es uns dann wieder nach draußen und wir legten noch das letzte Stück zum Parkhaus zurück.

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Bye Bye 50$

Am Automaten angekommen waren wir dann… platt. Aber nicht wegen der zurückgelegten Wegstrecke, sondern weil uns das vierstündige Parken 49$ gekostet hatte! Wuahahaha! Da spart man an jeder Ecke und dann sowas. Die Bilanz nach vier Stunden parken, einem Eistee, einem Cappuccino und einem Bananenkuchen waren stolze 80$! Können es zwar kaum fassen, aber wir hätten nichts ändern wollen. Die kommende Tage würde es dann einfach wieder nur Pasta geben.

Zurück im Van machten wir uns auf die Weiterfahrt zu einem unbekannten Dorf mitten in der Einöde. Was einen da hin treibt? ES. Deshalb durfte man auch nicht nach Einbruch der Dunkelheit ankommen. Wir machten uns also zügig auf den Weg dorthin. Wir müssen mitten in die Berge, steile Abfahrten hinab und wieder hinunter. Wir sahen kaum eine Menschenseele und nur ab und an stand ein Farmgebäude abseits der Straße. Also ob sich das lohnen würde so weit weg von allem. An einer letzten sehr steilen Abfahrt sahen wir es aber bereits. Doch bevor Christoph ein Foto machen konnte, rannte es davon. Das war ja mal ein gelungener Anfang.

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Wir und die Wombats.

Nach wenigen Metern, erreichten wir jedoch den idyllischen, im Tal der Gebirge eingebetteten Campingplatz und da war er – überall! Wir, okay also ich, quitschen voller Vorfreude. Endlich – WOMBATS. (Für alle die es genau wissen wollen, ein Nacktnasenwombat.) Diese kleinen drolligen Tiere kamen in diesem Tal im Morgen- und Abendgrauen aus ihren Höhlen und wanderten friedlich durch die Gegend. Wir suchten uns einen Stellplatz, was bei einer riesigen Fläche und wenig anderen Besuchern nicht allzu schwer war. Hier war es so wunderschön, friedvoll, ruhig und weitläufig und dann überall noch diese knuffigen Wombats. Wir entschlossen uns sofort noch einen weiteren Tag anzuhängen, viel zu sehr gefiel es uns an diesem einzigartigen Platz. Zum Glück hatten wir einige Vorräte dabei, der nächste Supermarkt war sicher eine gute Stunde entfernt.

Nach dem bereits lang andauernden Tag und vielen zurückgelegten Metern (zu Fuß und im Auto), bereiteten wir uns nur noch ein schnelles Abendessen zu und gingen bald ins Bett. Mitten in der Nacht, weckte mich Christoph jedoch schlagartig und mich überkam ein kalter Schauer. Unser ganzer Van ruckelte und Christoph hatte tatsächlich die Idee mich zu fragen ob ich das sei. Genau, hatte ja auch nicht gerade tief und fest geschlafen. Unser Herzschlag beschleunigte sich, konnten wir uns einfach nicht erklären was diese Bewegung erzeugen könnte. Nachdem ich Christoph schnell ausschlagen konnte, dass ich doch draußen mal nachschauen könnte (der spinnt!), bewaffnete sich Christoph mit Stirnlampe und Jacke, riss die Tür auf und…. lachte! Heftig. So richtig. Da hatte doch einfach ein Wombat seinen Juckreiz stillen wollen und sich an unserem Van gerieben. Mit einem Lächeln auf den Lippen, konnten wir wieder beruhigt ins Bett gehen.

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Einzigartige Morgenstimmung

Am nächsten Morgen trieb es Christoph bereits früh aus dem Van. Denn im Tal stand der Nebel noch über den Wiesen und mit dem bereits einfallenden Licht ergab es eine ganz mystische Stimmung. Nach einem leckeren Frühstück, stand der restliche Tag im Zeichen der Arbeiten. Es wurde Wäsche gewaschen, die Matratzenhüllen weitergenäht, der Rost am Van bearbeitet und ein klein bisschen die Sonne genoßen. Jeder der zuhause mal einen Wochenendtag für den Frühlingsputz opfert, weiß die schnell diese Tage vorüber sind. Auch wir waren also verwundert, als sich die Sonne bereits langsam dem Horizont näherte und entschieden uns noch für einen (Foto)Spaziergang.

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Nahaufnahme Deluxe

Wir machten uns auf dem riesigen Gebiet auf Wombat Suche und anfangs wollte sich so recht keines der Tiere zeigen. Vor allem wenn ich mich einem dieser Fellmonster näherte, rannten sie immer davon. Christoph hat wohl so etwas wie eine beruhigende Ausstrahlung, er schaffte es bei einigen Tieren sogar auf wenige Zentimeter (!) heran. Unfair sowas. Aber die Bilder die dabei entstanden, sind einmalig und daran kann auch ich mich erfreuen. Es sind sowieso die knurrigsten Tiere die wir bisher auf unseren Reisen gesehen hatten.

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Nachtaufnahme Van

Den Abend lassen wir bei einem unserer neuen Lieblingsessen ausklingen: Pasta mit scharfer Sauce. Bestehend aus Tomatensauce, Karotten, Zwiebeln, Knoblauch, kleinen weißen Bohnen und – ganz wichtig – jeder Menge Chilis. Nach unserer Indonesien Reise hat sich unser Geschmack was scharfes angeht von Grund auf verändert bzw. ist nun eine Chili eigentlich gar nicht mehr scharf. Da muss schon ordentlich was ran. Auch hier wurde es wieder ungemütlich kalt, so dass wir uns nach dem Essen schnell in den Van verkrümelten und jeder seinen Beschäftigungen nachging.

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