Da wir bereits um 08:00Uhr früh den Termin hatten um unseren Van reparieren zu lassen, verließen wir recht zügig unser Nachtlager und fuhren zur Werkstatt. Wir erfuhren, etwas überrascht, dass wir frühestens um 14:00Uhr unseren Wagen zurückkriegen würden. Wir packten also noch ein paar Sachen in den Rucksack und begaben uns, mal wieder, ins benachbarte Shopping Center. Sechs Stunden waren nun rumzubekommen und nachdem wir jeden Laden einmal angeschaut hatten, nutzten wir die restliche Zeit um ein paar Dinge zu erledigen. Außerdem war es spannend die Leute um uns herum zu beobachten und feststellen zu müssen, dass beim Angebot in der Food-Ecke hauptsächlich auf das Fast-Food zurückgegriffen wird.
Wir haben das Gefühl in Australien gibt es zwei Arten von Menschen: Fitte und Fette. Da kommen uns einerseits die Leute in ihren engen, muskelbetonenden Sportklamotten entgegen die einen Smoothie oder ein frisches Sandwich in der Hand halten oder eben die, die sich kaum ohne Gehhilfe aufrecht halten können und vor sich zwei Hauptmahlzeiten stehen haben. Irgendwann müssen wir mal rausfinden ob der Prozentsatz an Übergewichtigen wirklich höher ist als in Deutschland, vermutlich nicht.
Dann irgendwann, hatten wir es geschafft und wir konnten endlich zur Werkstatt zurücklaufen. Tatsächlich senkte sich der Preis noch ein bisschen und wir mussten „nur“ 700$ zahlen. Wir erfuhren jedoch, dass man sich das ganze Geld hätte sparen können, wenn der letzte Mechaniker nicht vergessen hätte ein kleines Ersatzteil für 10$ auszutauschen. Dieses hatte sich in der Zwischenzeit nämlich gelöst und damit den jetzigen Schaden verursacht. Kurz ärgern wir uns, aber wir hätten es eh nicht beeinflussen können und schlussendlich freuen wir uns einfach, dass wir endlich weiterfahren können.
An diesem Tag fuhren wir noch bis in die Dämmerung nach Airlie Beach. Dies war ein guter Ausgangspunkt um einen Trip zu den Whitsunday Islands zu machen. Für die Nacht gönnten wir uns einen Campingplatz und entschieden uns zusätzlich für ein ausladenderes Abendessen bestehend aus frischen BBQ-Burgern, Salat und Kartoffeln – lecker! Außerdem besprachen wir, dass wir unsere Tour zu den Whitsundays um einen Tag verschieben würden und am nächsten Tag einfach mal die Annehmlichkeiten eines Campingplatzes inklusive Pool auszunutzen würden.
Den kommenden Tag nutzten wir dann, abgesehen vom Pool, um den Innenausbau zu komplimentieren, wobei es dieses Mal eher um die Feinheiten ging. So wurden die Vorhänge zurecht geschnitten, gesäumt und gebügelt, einige Seile gespannt um die Inhalte in den offenen Regale zu schützen und die Küchenregale mit Schutzfolie ausgelegt. Wir machten außerdem von den Wascheinrichtungen gebrauch, um all unsere Klamotten (endlich mal wieder) durchzuwaschen und auch für die neu gekaufte Bettwäsche ging es einmal durch die Maschine. Es war ein tolles Gefühl als am Abend alles wieder an seinem Platz lag und wir waren bereits voller Vorfreude an diesem Abend unter die frisch gewaschene Bettwäsche zu schlüpfen. Wer kennt das Gefühl nicht wenn alles noch fluffig ist und so gut duftet?!
In der Zwischenzeit buchten wir mit Hilfe der netten Rezeptzionisten eine Segeltour für den kommenden Tag. Entgegen der üblichen Präferenz, entschieden wir uns gegen den Besuch des weltberühmten White Heaven Beach und wollten vielmehr die kleineren Inseln und Schnorchelspots erkunden. So fiel unsere Wahl auf einen Traditionssegler der am kommenden Morgen am Hafen ablegen würde und uns, sowie nur 20 andere Mitsegler, an zwei einsamere Orte auf den Whitsunday Islands bringen würde. Die Vorfreude war riesig endlich mal wieder auf einem Segelboot zu sein und hofften, dass auch das Wetter mitspielen würde.
Am Abend machten wir dann noch einen Großeinkauf beim nahe gelegenen Coles und füllten all unsere Vorräte auf. Christoph erhascht noch einen Nachtisch der auf 30 Cent reduziert war und konnten somit, nachdem wir leckere Bratwürstchen-Wraps gegessen hatten, endlich mal wieder ein Dessert genießen. Milchprodukte im Allgemeinen sind in Australien sehr teuer, so dass wir uns bisher fast immer dagegen entschieden hatten.
Nachdem dann alles abgewaschen war und wir noch kurz mit der Heimat telefoniert hatten, fielen wir endlich in unser Bett. Mit einem zufriedenen Lächeln auf den Lippen und mit dem Duft nach frischer Wäsche in der Nase, schliefen wir beide recht schnell ein.Wir waren schon so gespannt auf den kommenden Segeltörn.