Nach viel Schlaf und keinen anstehenden Verpflichtungen, standen wir gemütlich auf und bereiteten uns ein leckeres Frühstück zu. Nachdem wir nochmal alles an Küchenequipment ordentlich durchgewaschen hatten, machten wir uns, entlang der Küstenstraße, auf Richtung Süden. Ein richtiges Ziel hatten wir uns für diesen Tag nicht gesetzt, würden wir einfach schauen wo es uns hintreibt. (Übrigens unsere liebste Art zu reisen.) In Mission Beach machten wir dann unseren ersten Halt, sammelten viele hilfreiche Informationen im Info Center und gingen erstmals in Australien von Land her ins Meer. Irgendwie ein komisches Gefühl, wenn man von der bald einsetzenden Quallen-Zeit weiß und wie gefährlich diese unsichtbaren Wesen sind. Einige Ranger haben uns auch bereits gewarnt, dass es dieses Jahr früher beginnt und man lieber aufpassen soll. Da wir das kühle Nass aber nicht missen wollen, treffen wir einfach Sicherheitsvorkehrungen in dem wir nur an sicheren Stränden ins Wasser gehen. Heißt, es muss mindestens am Strand eine Notfallstation mit Essig geben oder sogar einen Stand des australischen DLRG.
Nachdem uns die Sonne wieder getrocknet hatte, machten wir uns auf den Weg zum höchsten Single-Drop Wasserfall Australiens, den Wallaman-Falls. Dieser wurde uns von dem herzlichen Mann des Touristen-Büros wärmstens empfohlen und man könne sogar dort oben übernachten. Da wir uns auf der Wegstrecke viel Zeit ließen, immer wieder stoppten um etwas anzuschauen, Christoph eine der unglaublichen Aussichten fotografisch festhalten wollte und wir uns zum Schluss auch noch eine lange Serpentinenstrecke den Berg hochquälten, entschieden wir uns an dem kostenpflichtigen Campingplatz an den Falls zu bleiben.
Man hatte jedoch leider vergessen uns mitzuteilen, dass man einen der Stellplätze vorab online buchen musste. An diesem verlassenen Ort hatten wir jedoch keinen Empfang und auch das Telefonat über die zur Verfügung gestellte Telefonzelle führte nicht zum gewünschten Ziel. Da es schon sehr spät war und nur noch zwei weitere Camper sich an diesen Platz verirrt hatten, entschieden wir uns trotz allem dort zu bleiben. Notfalls würden wir einfach am kommenden Morgen einem Ranger das Geld in die Hand drücken.
Bevor die Sonne untergehen sollte, machten wir noch einen schnellen Spaziergang an den Fluss. Normalerweise soll es eine schöne Stelle zum schwimmen sein, da es aber zum Einen bereits viel zu kalt war und wir zum Anderen auch eine Schlange am Ufer entdeckten, konnten wir uns nicht vorstellen ins Wasser zu gehen. Wer weiß, wer oder was sich unter der Wasseroberfläche sonst noch aufhielt. Witzigerweise kam uns in diesem Moment auch noch eine Schildkröte zu Gesicht.
Nach unserer Rückkehr zum Campingplatz, schnippelten wir noch alle Utensilien für ein leckeres asiatisches Gericht zusammen und genoßen dieses in Gesellschaft hunderter Glühwürmchen. Eine einmalige Stimmung auch wenn die kleinen Tierchen etwas „Flugdumm“ sind und uns andauernd ins Gesicht flogen.
Nach dem Essen flüchteten wir vor der einsetzenden Kälte in den Van und vertieften uns in ein gutes Buch bzw. in die Fotobearbeitung.