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Australien – Litchfield / Mataranka

407km / 553km

Der nächste Tag begann bereits mit dem Sonnenaufgang. Da wir wussten, dass wir einiges an Wegstrecke hinter uns bringen mussten, packten wir schnell unsere Sachen in den Van und machten uns auf den Weg aus dem Nationalpark, zurück auf den Highway, und fuhren weiter Richtung Süden. Unser Tank hält nur ca. 300km weit und somit waren wir „etwas“ überrascht, dass die ein oder andere Distanz zwischen den Tankstellen auch mal gute 260km weit sein kann. Wir waren also etwas blauäugig, wohl verwöhnt durch Deutschland und ohne gefüllten Ersatzkanister losgefahren (wir haben aber zumindest schon mal einen!). Um etwaige Ängsten vorzubeugen – bisher ging alles gut 🙂 Wir beschlossen aber, bei der nächstmöglichen nicht zu überteuerten Tankstelle diesen aufzufüllen. Man kann ja nie wissen und dann wollen wir nicht bei 35°Grad am Straßenrand stehen.

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Gigantischer Termitenhügel

Immer öfters säumte der typische rote Sand den Straßenrand. Wobei die Vegetation weiterhin dicht und weitestgehend grün war. Außerdem zierten nun tausende von kleinen bis meterhohen Termitenhügel die Landschaft. Sehr eindrucksvolle Bauten, wenn man sich die Körpergröße der Konstrukteure überlegt.
Immer einsamer wurde unsere Fahrt, wir begegneten streckenweise über eine Stunde lang niemandem. Hinzu kommt, dass die meisten Siedlungen, anders kann man eine Tankstelle, ein paar Häuser und eine Poststelle nicht nennen, oftmals über 300km auseinander liegen, so dass man einige Stunden wirklich nichts(!) sieht. Man ist völlig allein mit sich und der Landschaft.

Das führt auch dazu, dass unser Handy bzw. Internetempfang einem Hauch von Nichts gleicht. Dachten wir anfangs noch, dass wir zumindest in den kleineren Dörfern einen Internetempfang mit unserem Router bekommen würden, wurde uns nun langsam klar, dass wir schlimmstenfalls erst wieder in Cairns, am Ende unserer ersten Teilstrecke, mit der Heimat Kontakt aufnehmen können würden. Wir entschuldigen uns schon mal an dieser Stelle, dass wir uns lange nicht gemeldet haben und auch der Blog über Wochen nicht gepflegt wurde. Wir hätten gerne, konnten aber nicht! 🙁

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Kühle „heiße Quellen“

Bevor wir unser Nachtlager auf einem Campingplatz in der Nähe von Mataranka aufschlagen würden, machten wir noch einen Halt bei den Bittersprings. Dabei handelt es sich um heiße Quellen in einem sehr sumpfigen Gebiet in denen man schwimmen kann. Anfangs etwas abgeschreckt, da der Rand voller Algen ist, waren wir begeistert von der Klarheit des Wassers in der Mitte des Tümpels. Da wir selbstredend keine Klimaanlage im Auto haben und es tagsüber Temperaturen weit über 30°C hat, waren wir über eine solche Abkühlung mehr als dankbar. Denn trotz der „heißen“ Quellen, waren sie überraschend kühl.

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So geht Camping.

Nach dem Sprung ins Wasser und einer halbstündigen Fahrt, waren wir dann bereits an unserem nächtlichen Lager angekommen. Ein Campingplatz, wieder mit großen Stellplätzen, BBQ-Einrichtungen und sauberen Sanitäreinrichtungen. Wir waren mit nur zwei weiteren Campern die einzigen Nutzer der Anlage. Alles läuft also wieder recht einsam ab, was uns jedoch nicht weiter stört. Schon etwas routinierter wurde wieder Feuerholz gesammelt, Stühle und Tisch aufgebaut und ein leckeres Abendessen gezaubert. Dieses Mal frisch und nichts aus irgendeiner Dose. Wir genoßen eine ausgiebige Dusche, etwas was wir nur noch alle paar Tage bekommen, und ließen den Tag mit einem knisternden Lagerfeuer ausklingen.

Auf unseren Campingstühlen sitzend, mit dem Blick in einen fantastischen Sternenhimmel, wussten wir, dass wir alles richtig gemacht hatten. Mit dem Autokauf, dem Umbau und dem Verlust einiger Tage durch das Abwarten in Darwin. Denn wir freuten uns jede Nacht in unser Bett zu hüpfen und zu wissen, dass alles neu und von uns mit Liebe gebaut wurde. Und dieses Gefühl von Freiheit, hinzufahren wo wir möchten, Pausen zu machen wo es uns gefällt – genau dafür sind wir nach Australien gekommen!

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1 Kommentar

  1. Margrit Rangnick 14. Oktober 2016

    Es ist einfach überwältigend euch, wenn auch nur aus der Ferne, auf eurer Reise zu begleiten. Ihr seid zu beneiden.
    Passt gut auf euch auf und weiterhin tolle Erlebnisse und dass alles weiterhin so verläuft, wie ihr es euch vorgestellt habt.
    Toi, toi, toi!!!!

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