Nach einem schönen letzten Frühstück in Arugam Bay, fuhr uns der Besitzer der Unterkunft erfreulicherweise kostenlos an die Bushaltestelle. Von dort startete unsere Reise Richtung Ella. Nachdem geklärt wurde welchen der Busse wir denn nun nehmen müssten, war uns nach dem Einstieg schnell klar, dass wir richtig waren. Viele weitere Backpacker saßen bereits in den Reihen und wir hörten heraus, dass alle nach Ella wollten. Das ist immer erleichternd wenn es andere Reisende gibt die das gleiche Ziel haben, die größte Herausforderung beim Busfahren ist nämlich zu wissen wann man aussteigen muss. Es gibt in Sri Lanka nämlich keinerlei Ansagen oder Ausschilderungen. Mittlerweile erfragen wir immer vor Fahrtantritt wie lange die Fahrt ungefähr dauern wird und zum Ende der Fahrt wird dann das GPS angmacht und auf dem Handy überprüft wann wir aussteigen müssen. Schwierig wird es dann vor allem, wenn es gar keine Busstation gibt, sondern der Bus einfach mitten auf der Straße anhält. Wir waren dieses Mal schon vorgewarnt, dass genau das in Ella der Fall sein würde, da wir diese Strecke von Nurawa Eliya bereits kannten. Umso glücklicher waren wohl die anderen Reisenden, als wir dann nach der knapp vier stündigen Fahrt plötzlich aufstanden und anzeigten, dass wir aussteigen wollten. Diese hatten nämlich auf einen Busbahnhof gehofft und wären wohl einfach im Bus sitzen geblieben.
Das Hochland empfing uns wie wir es verlassen hatten – mit Regen. Wir also schnell raus dem Bus und in den nächsten Shop gerannt um unsere Regenjacken anzuziehen, Wasser zu kaufen und ein TukTuk zu finden. Wir hatten wie üblich bereits eine Unterkunft vorab gebucht und wurden dann trockenen Fußes dorthin gefahren.
Das Haus liegt wunderschön gelegen am Hang und die Zimmer selbst sind mit riesigen Fenstern Richtung der Berge ausgestattet, so dass sich ein atemberaubender Blick bietet. Alles ist sauber und großzügig. Einzig die Nutzung der Gemeinschaftsräume durch die Eigentümer und deren Familie ist störend. So wird den ganzen Tag über laut Fernsehen geschaut, wir erkennen Inhalte ähnlich anspruchsvoll wie das deutsche Mittagsprogramm und stellen leider fest, dass das meiste auch noch gestreamt wird. Problem dabei ist, dass das Internet dann für alle anderen Nutzer (wie uns) so langsam ist, da wünscht man sich sogar das gute alte Modem wieder zurück.
Nachdem wir merken, dass sich das Wetter gebessert hat, schlägt Christoph vor, sich nochmal die Füße zu vertreten und ein bisschen die Umgebung zu erkunden.
Nach ca. 45 Minuten finden wir uns auf dem „Little Adam’s Peak“ wieder und – tadaaaa – haben endlich mal eine (gute) Aussicht! Der Weg dorthin ist wunderschön, durch Teeplantagen und Nadelwälder mit kleinen Ausblicken die einem einen Vorgeschmack auf den Gipfel geben. Auf dem Rückweg gönnen wir uns noch kurz vor unserer Unterkunft eine Tasse Tee und Bananen Pfannkuchen – traumhaft!
Am nächsten Morgen schliefen wir aus und schieben dann die Vorhänge auf die Seite. Mit diesem Blick auf die Berge blieben wir gerne noch ein bisschen liegen.
Nach einem ausgiebigen Frühstück entschloßen wir uns auf den Ella Rock zu steigen. Direkt von der Haustür beginnend führte uns die Tour einmal quer durch das kleine Ella um uns dann entlang oder viel mehr auf den Zugschienen zu einem Wasserfall zu bringen. Es ist schon spannend, wenn man nie genau weiß ob gleich ein Zug um die nächste Ecke kommt. Aber notfalls hat man rechts und links der Schiene genügend Platz um auszuweichen. Danach wird es etwas trickreich, da der weitere Weg nicht ausgeschildert ist und mitten durch die Teeplantagen führte. Wir verirrten uns mehrmals und mehrere „Guides“ wollten uns helfen. Wir wussten bereits vorab, dass diese Hilfe anbietenden Herren einen dann auch direkt zum Gipfel bringen möchten und dafür selbstredend auch bezahlt werden wollen. Wir lehnten immer dankend ab, wobei ein Mann erstmal nicht davon abzubringen war. Er lief immer ein paar Meter vor uns her und sobald wir nur in eine falsche Richtung schauten, macht er uns gleich auf den richtigen Weg aufmerksam. Erst nachdem wir mehrmals darauf hinwiesen, dass wir wirklich keine Hilfe bräuchten, blieb er hinter uns zurück. Als wir die Hälfte geschafft hatten, war der weitere Weg gut zu finden. Lediglich der nahende Donner und das sich immer verschlechternde Wetter machten uns etwas Sorgen. Aber jetzt wollten wir auch nicht mehr umdrehen und kämpften uns durch das immer steiler werdende Terrain. Am Gipfel angekommen schossen wir nur schnell ein paar Fotos, teilten mit einem Hund unsere Cracker und begannen gleich wieder unseren Abstieg, da wir hofften noch im Trockenen wieder unten anzukommen.
Ganz hatte der Plan nicht geklappt, ab der Hälfte begann es in Strömen zu gießen und wir ärgerten uns über unsere morgendliche Entscheidung auf unsere Regenjacken zu verzichten. Aber wie üblich während der Regenzeit hörte es bereits nach knapp einer halben Stunde wieder auf zu Regnen. Mit einem kurzen Zwischenstopp in einem Lebensmittelladen, in letzter Zeit kochen wir lieber selbst als immer nur Essen zu gehen, liefen wir geschafft zurück in das Guesthouse und sprangen direkt unter die heiße Dusche.
Nun sitzen wir im nicht so gemütlichen Gemeinschaftsraum, die Familie kocht gerade und in der Luft hängt ein beißender Duft, ärgern uns über das entweder langsame oder gar nicht existierende Internet und planen unsere morgige Fahrt an die Südküste nach Tangalle. Dort erhoffen wir uns dann einsame Strände, ein schönes, bereits gebuchtes, Chalet an einer Lagune und – drückt uns die Daumen – konstantes Internet für den Upload unseres Surf-Videos von Andrés.
Edit: Es wurde noch schlimmer, wir hatten in der nächsten Unterkunft gar kein W-Lan mehr -.-
Michael 2. August 2016
Hallo Ihr zwei Lieben,
Ihr seit erst 3 Wochen weg und mir kommt es vor wie eine Ewigkeit.
Das mit der Routenkarte ist jetzt viel besser. DANKE
Noch weiter viel Spass
Jörg 2. August 2016
Moin ihr beiden,
echt schöne Eindrücke und vor allem tolle Bilder!
Macht Fernweh und Reisevorfreude =)