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Sri Lanka – Arugam Bay

Es beginnt wie immer: Aufstehen in aller Frühe. Manchmal denken wir uns: „Das ist ja fast genauso wie in unserem Alltag in Deutschland“ – aber eben nur fast. 🙂
Ohne Probleme finden wir bei der Ankunft am Busbahnhof den richtigen Bus für unsere lange bevorstehende Reise. Wir entscheiden uns, sofern es keine Zugverbindung gibt, immer für den Bus. Er ist unglaublich günstig, im Schnitt zahlt man für eine 3-4 stündige Fahrt keine zwei Euro aber er ist auch….nennen wir es wagemutig. Man kann es sich vorstellen wie einen Ski-Bus auf einer der vielen Serpentinen-Straßen, nur mit mehr Geschwindigkeit, mehr Menschen und dass im Bus ausschließlich durch die offenen Fenster ein bisschen Abkühlung ins Innere kommt. Bei einem der zahlreichen längeren Halte hat man dementsprechend ein Gefühl wie in der Sauna – ekelhaft! Was uns beide jedoch am Meisten wundert, hat weniger mit dem Bus zutun, sondern vielmehr mit der Bus’fahrt’. In Deutschland konnte Mia nicht mal mit dem Zug fahren ohne dass ihr schlecht wurde und hier verträgt sie plötzlich alles. Gut für uns. Wir drücken die Daumen, dass es auch weiterhin so bleibt.

Das dreimalige Umsteigen funktioniert ohne Probleme. Man muss eigentlich nur wissen wen man fragen muss und wem man besser nicht glaubt. Denn die TukTuk-Fahrer kommen nur allzu gerne auf die Touristen zu und wenn man ihnen auf Nachfrage verrät wohin man möchte, sagen sie „Oh dieser Bus…. dieser Bus fährt aber erst in 2 Stunden weiter… ich kann euch aber ein gutes Angebot mit dem TukTuk machen….“. Wir lehnen immer dankend ab und suchen uns jemanden der zuverlässige Auskünfte gibt.
Noch besser waren eigentlich nur noch die Versuche der TukTuk-Fahrer als wir auf dem letzten Abschnitt unserer Busreise waren. Wir saßen im Bus nach Arugam Bay und ein Dorf vor unserem Ziel hielten wir nochmal für einige Minuten an der Bushaltestelle. Plötzlich kamen einige TukTuk-Fahrer ans Fenster und wollten uns davon überzeugen, dass dieser Bus doch überhaupt nicht nach Arugam Bay fahren würde. Wir fanden die Situation sehr skurril wenn man sich nochmal vor Augen hält, dass wir doch gerade im Bus nach Arugam Bay saßen.

Endlich an der Küste angekommen, suchten wir unser Guesthouse auf, dass einige Minuten außerhalb von Arugam Bay liegt. Anfangs fühlten wir uns nicht so wohl, was weniger an der schönen und sauberen Unterkunft liegt, als an der Randlage mit nur einer Handvoll Touristen. Die Einwohner dieses Dorfes sind eher ungebildet und muslimisch, so dass wir einerseits bei „zu wenig“ Kleidung angestarrt werden und andererseits von den Kindern immer direkt nach Geld gefragt werden. Die Besitzerin unseres Hauses riet uns jedoch gleich, dass wir niemandem etwas geben sollten, da es den Menschen zum Einen gut gehen würde und zum Anderen wir dann nur noch belagert werden würden.

Nach unserer ersten Nacht hellt sich unsere Stimmung stündlich auf. Erst bietet uns ein gerade kennengelernter Surfer aus Chile namens Andrés an, uns umsonst surfen beizubringen (YEAH!) und dann laufen wir erstmals nach Arugam Bay hinüber um endlich das zutun was wir schon die ganze Zeit im Kopf haben: schwimmen, sonnen, lesen. Es ist einfach traumhaft. Es hat weit über 38 Grad, das Meer hat genau die richtige Temperatur und sich mit den vielen Einheimischen in die Wellen zu stürzen macht unfassbar viel Spaß. Auch hier merken wir den hohen Prozentsatz Muslime, denn als Frau im Bikini fühlt man sich wie in Amsterdam beim „Schaufenster-Bummeln“. Generell kann man sich den Ort wie DEN Touristen- und Surfspot an der ganzen Ostküste vorstellen. Überall tummeln sich die Surfer in ihren Muskelshirts und den schulterlangen Haaren. Wir sind in der Zwischenzeit froh darüber etwas auswärts zu wohnen, da wir es doch lieber etwas idyllischer mögen.
Nach dem intensiven Sonnenbad gönnen wir uns an einer Bar direkt am Strand mit chilliger Lounge-Musik noch zwei leckere frisch gepresste Säfte und sind glücklich darüber, hier noch fünf weitere Tage bleiben zu dürfen.

Mia:
Am nächsten Tag habe ich Geburtstag. Wir sind nun knapp zwei Wochen unterwegs und jeden Tag erleben wir etwas Neues auf unserer Reise. Als Christoph mich also fragt ob ich mir irgendetwas zu meinem Geburtstag wünsche, verneine ich direkt. Was sollte diese Erlebnisse auch schon toppen. Aber dann kam doch alles anders.

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Überraschung!

Als ich am Morgen zum Frühstück rauskomme, stehen dort bereits mehrere Menschen und warten auf mich. Christoph, die Hausdame, Andrés und eine Reisende aus Australien stehen dort und haben Kuchen, Kerzen und Blumen für mich. Die Hausdame hat sogar noch ein Geschenk, welches sie mir extra am Vorabend per Bus aus Colombo hat bringen lassen. Ich bin völlig sprachlos.
Nach einem ausgiebigen und extra groß ausfallenden Frühstück ist es dann soweit. Andrés, Christoph und ich fahren zum sogenannten Elephant Rock um zu surfen. Der Ort ist wunderschön da das Meer, eine Lagune und ein Mix aus grüner und sandiger Landschaft aufeinander treffen. Wir treffen sogar Alex wieder, den wir in Colombo im Hostel kennengelernt haben (der Typ der Indien mit dem Motorrad befahren hat). Andrés macht seinen Job als Lehrer wirklich gut, dennoch sind unsere Erfolge an diesem Tag eher spärlich. Es sieht definitiv leichter aus als es ist. 😉

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Surf-Pause

Auf dem Rückweg fährt unser TukTuk-Fahrer einen kleinen Umweg für uns, da er uns zu dem Elefanten Treffpunkt fahren möchte. Leider jedoch ohne Erfolg. Etwas enttäuscht beginnen wir also unsere Rückfahrt als plötzlich eine riesige Elefantenfamilie mit mind. 25 Tieren an der Straße auftaucht. Wir können unser Glück kaum fassen und starren gebannt diese wunderschönen Tiere an die unsere Straße queren um an den Strand zu kommen.
Als mich Christoph abends noch zum Essen ausführen will, eröffnet uns die Dame des Hauses, dass ihr Mann uns kostenlos nach Arugam Bay fahren wird, weil „die Prinzessin“, so nennt sich mich liebevoll, Geburtstag hat. Spätestens als wir am Strand eine unfassbar leckere Pizza genießen, kann ich mein Glück kaum fassen. In Kombination mit all den herzlichen Wünschen die mich aus aller Welt erreicht haben, wurde es zu einem ganz speziellen, einmaligen Tag!

Da uns der Ehrgeiz gepackt hatte, fuhren wir am kommenden Tag mit Andrés zu einem anderen Surfspot. Leider war das Wetter nicht ganz ideal zu surfen. Die Jungs lassen sich jedoch ihre Motivation nicht nehmen und stürzen sich in die Wellen. Nach gut einer Stunde kommen sie ausgelaugt und nur mit mäßigem Erfolg wieder an Land. Nachdem es immer windiger wurde, entschlossen wir uns zurück zufahren. Als wir in der Unterkunft ankamen, fing es plötzlich an zu regnen. Wir werden wohl nie den Gesichtsausdruck der Besitzerin vergessen als sie den Regen sah. Auf Nachfrage verstanden wir dann auch ihren verdutzen Blick: Es hatte in diesem Jahr noch überhaupt gar nicht geregnet. Wir hingegen genoßen einfach nur die Abkühlung. Den Abend haben wir mit Andrés zusammen ausklingen lassen und erfahren, dass er eigentlich Ingenieur ist. Wenn er in wenigen Wochen zurück in Chile ist, wird er für ein Forschungsprojekt der Regierung arbeiten. Wir schmunzeln, denn wenn wir ehrlich sind, sahen wir in dem Moment nur den gechillten Surfer vor uns der nicht mehr braucht als sein Board und ein paar gute Wellen.

Uns ist dieser Ort mittlerweile ans Herz gewachsen und nachdem wir unsere letzten 9 Tage auf dieser Insel mit unseren Wünschen unter einen Hut gebracht haben, beschlossen wir noch eine weitere Nacht zu bleiben. Noch einmal wollten wir an den Strand und die Seele baumeln lassen. Also liefen wir am nächsten Tag nach Arugam Bay und verbrachten auch einige Zeit entspannt am Meer. Plötzlich fing es jedoch an zu regnen, obwohl die Sonne über uns schien. Leider gewann der Regen überhand, so dass wir uns entschieden unsere Zelte abzubrechen, im Supermarkt noch einige Lebensmittel zu kaufen und dann wieder zurück in die Unterkunft zu laufen.

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Der Koch

An unserem letzten Abend genoßen wir gute deutsche Küche und zauberten uns eine leckere Kartoffel-Pfanne. Das noch am morgen aufkeimende Heimweh konnte dadurch auch wieder gestillt werden. Nach wunderschönen sechs Tagen wollten wir nun wieder Richtung Hochland nach Ella. Dieses für seine tollen Wandertouren bekannte Örtchen hatten wir auf unserer Hinreise nach Arugam Bay ausgelassen. Von dort aus können wir dann auch Richtung Süden starten. Am letzten Morgen überraschte uns Andrés noch mit einem eigens für uns zusammengeschnittenen Film (Upload erfolgt bald) und wir erfuhren außerdem, dass die erfreuliche Chance besteht, dass wir uns in Bali wiedersehen würden.

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3 Kommentare

  1. Natalie 28. Juli 2016

    Wow, klingt nach jeder Menge wundervollen Eindrücken und es freut mich tierisch, dass du deinen Geburtstag so toll verbracht hast… Der wird dir immer in Erinnerung bleiben Liebe Grüße und weiter so!

  2. Jörg 30. Juli 2016

    Macht Spaß, euren Blogg zu lesen und die vielen schönen Fotos anzugucken! Wir kriegen schon mega Vorfreude auf unsere Reise 😉

  3. Anthony Lawrence 4. September 2016

    Hi Christoph.

    This is Anthony (canon 6d). We met at candi prambanan. Check out my instagram pictures: al93photography. I will follow you back right away.

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